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22.Dezember 2002: Infektionskrankheiten Pfeiffer'sches Drüsenfieber - akute Mononukleose
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oder auch infektiöse Mononukleose ist eine
Virusinfektion, die am eindruckvollsten mit allen typischen Zeichen im Jugendalter und jungem Erwachsenenalter auftritt. Die Symptome sind: eitrige angina - hohes Fieber für 1-2 Wochen - Lymphdrüsenschwellungen
insbesondere im Hals- und Nackenbereich - eine Vergrößerung der Milz, aber
auch der Leber - nicht selten ein Ausschlag am ganzen Körper (etwa 10 -15% der
Fälle). Bei der Untersuchung des Blutes, in weniger typischen Fällen immer
notwendig, finden sich die im Blutbild typischen "Pfeiffer'schen
Zellen" , d.s. atypische Lymphozyten, die in großer Zahl besonders
bei dieser Erkrankung auftreten. Die Leberfermente sind meistens erhöht. Noch
wichtiger sind die sogenannten "Ebstein Barr-Antikörper"
("EBV-Infektion"= Ebstein- Barr-Virus), die sich wenig später
bei der Blutuntersuchung finden lassen und letzendlich für die Diagnose
entscheidend sind. In seltenen Fällen können auch Niere, Herz und Gehirn in
Mitleidenschaft gezogen werden.
Das klassische Bild: Jugendlicher, meist männlich, mit von
Lymphknotenschwellungen dickem Hals, starken Schluckbeschwerden, die die
Nahrungsaufnahme manchmal fast unmöglich machen, zum Trinken per Strohhalm
zwingen oder sogar -im Krankenhaus- zur Infusion führen.
Der Infektionsweg erfolgt über einen engen oralen (Mund zu Mund) Kontakt,
weswegen man gerne diese Erkrankung auch anschaulich "kissing
disease" ("Studenten-Krankheit") bezeichnet. Die Viren
lassen sich vornehmlich aus dem Nasen-Rachenbereich züchten, sie können in
niedrigerer Konzentration lange auch bei gesunden Menschen nachgewiesen werden.
Trotzdem ist die Ansteckung nicht sehr hoch, Familienuntersuchungen haben
ergeben, dass lediglich 1/5 der Kontaktpersonen sich anstecken. Eine Isolierung
der Erkrankten ist nicht notwendig, da die Übertragung nur durch engen Kontakt
zustande kommt.
Die allermeisten Fälle der Mononukleose-Patienten heilen vollständig ohne
Folgen aus. Trotzdem ist es alles in allem eine unangenehme längerdauernde
fieberhafte Erkrankung, die durchaus ihre Tücken hat. So wissen wir, dass
insbesondere körperlich aktive Jugendliche, Spitzensportler z.B. Profi- Fußballer
manchmal für Wochen ja Monate ausfallen und ein anstrengendes Training in
dieser Zeit nicht absolvieren können.
Schwierig wird es mit der Diagnose, wenn es sich um Kindergartenkinder oder
sogar Säuglinge handelt. Schon bei unerklärlich lange anhaltendem Fieber muss
man an eine infektiöse Mononukleose denken, insbesondere wenn eine eitrige
angina nicht auf antibiotische Behandlung anspricht. Da es sich um eine
Viruserkrankung handelt, nützen Antibiotika meistens nichts. Nicht selten
findet man mittels eines Rachenabstrichs aber zusätzlich Streptokokken der
Gruppe A (Scharlacherreger), sodass man wegen möglicher Komplikationen dann
doch gerne eine Antibiotikabehandlung durchführt. Manche Penizilline, hier
insbesondere das "Ampizillin", werden aber nicht verabreicht, da sie
einen besonders unangenehmen medikamentenbedingten Hautausschlag machen.
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