Nachwort

Weit über vierzig Jahre lang lebte E. Rautenstrauch an der bretonischen Küste, seine Lebensart war offen, kommunikativ und aufgeschlossen. Seine Kinder sind französische Staatsbürger geworden. Er fühlte sich in Frankreich wohl, seine Arbeit erfüllte ihn, seine künstlerische Heimat war Frankreich.
Sein Französich behielt aber immer einen unverkennbaren schwäbischen Akzent. Auch die engen künstlerischen Bande zum "Bauhaus" und zur europäischen Avantgarde blieben immer stark und intensiv, die Gefühle für seine alte Heimat blieben ungebrochen, nahmen im Alter eher zu.

Rosen 2001

Seine Lehrtätigkeit an der Kunstakademie in Nantes hat ihn zu einem Kenner der Modernen Kunst gemacht, neue Strömungen wurden sachkundig kommentiert, flossen auch in seine Arbeiten mit ein. Wesentliche Gedanken zu seiner Kunst finden sich in seinen Briefen aus den 1970er Jahren, sie haben in all seinen Schaffensperioden ihre Gültigkeit behalten. Der künstlerische hohe Anspruch blieb bei ihm immer derselbe, eine Resignation gegenüber dem eingeschlagenen Weg hat es nie gegeben. Wohl hat es ihn stets beschäftigt, eine unverwechselbare Handschrift zu haben. Aber seine Vision, über die dreidimensionale Darstellung zum farblichen und klanglichem "Raum" zu kommen, machte dieses Vorhaben besonders schwierig.