Datum: 08.Oktober 2004 Thema: Kinderheilkunde Die Gründe für das Entstehen einer Windeldermatitis ist die Windel, deren unsachgemäßer Gebrauch zur Irritation der Haut in diesem Bereich führt und natürlich der anatomisch besonders feuchtigkeitsempfindliche Bereich.
Die Folgen sind: Pilzdermatitis bzw superinfizierte bakteriell bedingte Windeldermatitis. Entscheidend dabei ist: Im Windelbereich der gepflegten und gesunden Haut herrscht normalerweise ein saures Milieu, durch die Veränderung in das alkalische Milieu werden Bakterien und Pilze zur Vermehrung angeregt. Die Pilzdermatitis ist gekennzeichnet durch das Auftreten von Papeln (pickelartigen Erhebungen) mit einer am Rande befindlichen Schuppung (Colerette). Die Diagnose ist meist klar und eindeutig, der Erfolg mit pilzhaltigen Therapeutika stellt sich bald ein. Differentialdiagnostisch muss man an eine Psoriasis(Schuppenflechte) denken, bei schnellen und foudroyanten Verlauf auch mal an eine Zinkmangeldermatitis. Diese ist besonders wahrscheinlich, wenn ehemals Frühgeborene gestillt werden, gut gedeihen und dann über die Muttermilch zu wenig Zink erhalten. Hier muss Zink substituiert werden. Der entzündete Windelbereich ist besonders aufnahmefähig für extern angewendete Substanzen: So wirken cortisonhaltige Medikamente schnell ? da ja eine offene Wunde vorliegt- systemisch, deswegen ist die Anwendung dieser Medikamente nur in den seltensten Fällen angebracht. Überhaupt ist die Haut des Säuglings und Kleinkindes sehr aufnahmebereit und resorbiert viele Substanzen stark. Dies ist bei farbstoffhaltigen Lösungen bekannt, aber auch bei der beliebten Emla- Salbe, bei der es durch großflächiges Auftragen (z.B. bei der Bahndlung multipler Mollusken) zur Methämoglobinbildung kommen kann. Grundprinzipien A-E- Regel!
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